Saarlouis. „Gemeinsam mehr erreichen“ – das trifft auch auf die Rehkitzrettung zu. Zusammen mit den ansässigen Landwirten haben es sich die Rehkitzrettung Saarland e.V. und die NABU Ortsgruppe Fechingen-Kleinblittersdorf e.V. zur Aufgabe gemacht, die jungen Wildtiere vor Verletzungen durch Landmaschinen zu schützen. Kein leichtes Unterfangen, denn die Kitze liegen häufig versteckt in Wiesen und sind ohne technische Hilfe kaum zu entdecken.
Jährlich sterben viele tausende Rehkitze zwischen Mai und Juli zur Mahd auf unseren Feldern und Wiesen, weil sie dem sogenannten Duckreflex folgend nicht vor dem herannahenden Mähwerk der landwirtschaftlichen Maschinen fliehen. Stattdessen pressen sie sich auf den Boden – ursprünglich ein angeborenes Verhalten, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Gerade bei hohem Bewuchs ist es für Landwirte kaum möglich, die Jungtiere rechtzeitig zu erkennen und anzuhalten. Abhilfe schafft hier moderne Drohnentechnik: große Gebiete werden mit Coptern abgeflogen, die mit Wärmebildkameras ausgestattet sind. Rehkitze können auf diese Weise geortet und vor dem Mähtod bewahrt werden.
Effiziente Lösungen wie diese sind sehr kostenintensiv. Auch wenn die Einsätze ehrenamtlich durchgeführt werden, sind die Ausgaben für die Ausrüstung und deren Instandhaltung erheblich. Um den Tierschutz in diesem Bereich voranzutreiben, fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft die Anschaffung von Drohnen. Dadurch konnten in den vergangenen Jahren bereits sechs Drohnen beschafft und damit alle Landkreise ausgestattet werden.
Das reicht jedoch nicht, um alle eingehenden Anfragen der Landwirte zu bedienen. Allein im letzten Jahr haben die beiden Vereine bei 241 Einsätzen insgesamt 481 Jungtiere retten können. Um alle Bedürfnisse in der Region abdecken zu können, planen die beiden Vereine ihre Kapazität zu erweitern, um die heimische Tierwelt noch besser zu schützen.
Beeindruckt vom Engagement der ehrenamtlichen Teams und der Präzision der Drohnen, überreicht Pascal Mang, Vorstandsmitglied der VVB, gemeinsam mit Florian Beck, Sparverein Saarland e.V., jeweils einen Spendenscheck in Höhe von 5.000 Euro an Josef Schneider, Landesjägermeister der Vereinigung der Jäger des Saarlandes (Rehkitzrettung) und Mitglied der Rehkitzrettung Saarland e.V., und Michael Keßler, Vorstandsmitglied des NABU und Mitarbeiter der Naturwacht Saarland.
„Wir sind mehr als eine Bank. Wir sind Teil unserer Region. Als VVB übernehmen wir dort Verantwortung, wo unsere Mitglieder und Kunden zuhause sind. Eine gute Kooperation der Förster, Jäger, Naturschützer und Landwirte ist für einen gesunden, artenreichen Wildbestand von großer Bedeutung. Als VVB schätzen wir diese Kooperation in unserer Region sehr, die dem Tierschutz zugutekommt. Hierbei ist die Leistung der ehrenamtlichen Helfer besonders wichtig. Wir freuen uns sehr, dass wir mit Mitteln aus den Reinerträgen des Sparvereins Saarland e.V. den beiden Vereinen jeweils eine weitere Drohne zur Verfügung stellen können, um so zu einem künftigen Ausbau der Kapazitäten beizutragen,“ so Mang.
„Unser Ziel ist es, aktiv einen Beitrag zu leisten und so möglichst viele Rehkitze zu retten. Wir freuen uns sehr über das, was wir in den vergangenen Jahren durch die enge Zusammenarbeit mit den ansässigen Landwirten, Jägern und Naturschützern erreichen konnten. Eine finanzielle Unterstützung, wie die der VVB, hilft uns enorm beim Ausbau unserer Möglichkeiten und zeigt uns auch, dass unsere Arbeit von außen wertgeschätzt wird. Hierfür bedanken wir uns sehr.“, so Keßler und Schneider unisono.
Weitere Informationen zu der Rehkitzrettung im Saarland finden Sie auf der jeweiligen Website:
https://rehkitzrettung.saarland