Merzig. Arbeiten mit Pferden, wie zu Großvaters Zeiten: was heute ein eher ungewohntes Bild zeichnet, beweist sich als ökologisch sinn- und wertvolle Möglichkeit zur Unterstützung der Naturverjüngung in unseren Wäldern. Viele Spaziergänger werden sich dennoch wundern, wenn sie zukünftig in den Waldflächen rund um Besseringen, anstatt auf schwere Maschinen, wieder vermehrt auf Pferd und Pflug treffen. Dahinter steckt das gemeinsame Projekt der VVB und des LANDESVERBAND SAAR-WALDSCHUTZ e.V., welches darauf abzielt, eine artenreiche Naturverjüngung, durch den Einsatz eines Pferdegrubbers in artenarmen Saarwäldern zu fördern. Das Waldschutzprojekt wurde kürzlich im Wald der Gehöferschaft Besseringen vorgestellt.
Unsere Wälder kämpfen seit vielen Jahren mit den Folgen einer immer schneller voranschreitenden Biodiversitätskrise. Diese führt nicht nur zu einem dramatischen Rückgang der Artenvielfalt in unseren Wäldern, sondern hat auch einen negativen Einfluss auf die Waldböden. Vielerorts können Baumsamen, die im Herbst zu Zigtausenden auf die Waldböden fallen, mit dem Wind herangeweht oder durch Tiere verbracht werden, wegen einer mächtigen Nadel- oder Blattstreu der Monokulturen nicht keimen. Daher ist es wichtig, den Mutterboden vorher zu bearbeiten, um das Aufkeimen der Jungpflanzen gezielt zu verbessern. Eine sehr gute und waldschonende Möglichkeit dazu ist der Einsatz von Arbeitspferden mit einem speziellen leichten Grubber, der den Auflagehumus aufwirft und damit den Mineralboden freilegt. Gleichzeitig werden durch eine besondere Konstruktion die Baumwurzeln und bereits vorhandene Jungpflanzen geschont.
Um den Einsatz dieses Verfahrens voranzutreiben, unterstützt die VVB die Arbeit des LANDESVERBAND SAAR-WALDSCHUTZ e.V. mit einer Spendensumme von 10.000 Euro aus den Reinerträgen des Gewinnsparens. Edgar Soester, Vorstandsvorsitzender der VVB, und Jens Remlinger, Geschäftsführer des Sparverein Saarland e.V., überreichten den Spendenscheck an Klaus Borger, Landesvorsitzender des Vereins Saar-Waldschutz e.V. und seinen Stellvertreter Max Victor Limbacher.
„Unsere Wälder – Orte, die uns Ruhe, gesunde Luft und viel Raum für Bewegung bieten – und gleichzeitig für unzählige Pflanzen- und Tierarten ein Zuhause bieten, stellen die Grundlage für ein funktionierendes Ökosystem dar. Dieses gilt es im besonderen Maße zu schützen. Als VVB schätzen wir das Engagement des Landesverbandes Saar-Wald Schutz e.V. in unserer Region sehr, welches dem Waldschutz zugutekommt. Wir freuen uns, dass wir mit Mitteln aus den Reinerträgen des Sparvereins Saarland e.V. einen Beitrag dazu leisten können“, so Edgar Soester.
Klaus Borger erklärt zur Zielsetzung des Projektes abschließend: „Wir möchten den Saarwald auf umweltfreundliche Weise stärken, um die Vielfalt der Baumarten zu fördern. Im Gegensatz zu lauten und schweren Forstmaschinen verursachen Pferde kaum Waldschäden. Sie hinterlassen keine Rückstände wie Öl oder Benzin und stören die anderen Tiere im Wald nicht mit Lärm. Die Umsetzung der Arbeiten in einigen bereits teilnehmenden Waldgebieten im Landkreis Merzig-Wadern sind Auftakt einer entsprechenden Initiative, um unsere Wälder fit für die Zukunft zu machen. Ein solches Projekt wird durch eine finanzielle Unterstützung, wie die der VVB, erst möglich. Dafür sind wir sehr dankbar.“
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des LANDESVERBAND SAAR-WALDSCHUTZ e.V.: https://saar-waldschutz.de.